Young und wer? Als ich die Anfrage für die Rezension erhalten habe, muss ich zugeben, war mir diese Hörspielserie „Young & Grace“ nicht wirklich geläufig. Ein Grund mehr den Horizont zu erweitern und völlig unvorbereitet in eine neue Hörspielserie zu springen.

Die Story von „Der tote Mörder“

Rückblick: Der scheinbar religiös motivierte mehrfache Mörder, Daniel Streller, steht kurz vor seiner Hinrichtung durch die Giftspritze. Doch bevor man ihm die tödliche Injektion verabreicht, schwört er auf Rache mit Gottes Segen. Nach 8 Jahren schlägt er erneut zu und fordert 3 weitere Opfer. Leutnant Grace Bennet nutzt die Gelegenheit, um ihren „alten“ Wegbegleiter Pastor Liam Young um Hilfe zu bitten. Der letzte Fall liegt bereits ein Jahr zurück und bis dato herrschte zwischen den Beiden Funkstille. Doch jetzt wollen sie gemeinsam an diesem mysteriösen Fall arbeiten und aufklären, wie ein hingerichteter Mörder sein Handwerk fortführen kann.

Was sie herausfinden konnten ist, dass Streller Mitglied einer kleinen Sekte war, dessen Anführer „Morris“ seine Kirchenmitglieder auf einer Ranch um sich vereint. Young wird kurzerhand als neues Mitglied eingeschleust und soll wertvolle Informationen für die Polizei sammeln. Ihm zur Seite steht Polizist Badgeley, der schon zahlreiche Undercover-Einsätze hinter sich hat. Doch sie müssen schnell fliehen, als Badgeley bei der Durchsuchung von Morris Büro erwischt wird. Allerdings kann er vorher einen kleinen Zettel mit Namen sicherstellen. Einige Namen auf der Liste sind bereits durchgestrichen. Genau die Namen der letzten Opfer von Streller. Es ist seine Todesliste.

Währenddessen versucht Grace im Gefängnis mit dem ehemaligen Zellengenossen zu sprechen, um mehr über Streller in Erfahrung zu bringen. Als sie anschließend das Büro des Direktors aufsucht, hängt dieser tot an einem Seil von der Decke. Die Tür war abgeschlossen und der Schlüssel steckte von innen. War hier wirklich ein Geist am Werk? Als dann auch der Werter „Kirkman“ plötzlich verschwindet, der sie ins Gefängnis begleitet hat, spitzt sich der Fall zu.

Die Cast von Young & Grace

Das Ermittler-Duo wird von Caroline von Bamberg und Peter Eberst gesprochen. Beide Rollen sind sehr authentisch. Peter Eberst glänzt als etwas naiver und tollpatschiger junger Priester und Frau von Bamberg gibt die taffe Polizisten, die im Inneren natürlich ein weiches Herz hat. Die beiden harmonieren sehr gut miteinander. Die restlichen Rollen sind insgesamt auch überzeugend, hier und da wäre vielleicht noch etwas Luft nach oben gewesen. Die Rollen der Pathologin und des Zellengenossen Michaels haben mich nicht so ganz abgeholt.

Musik & Sounddesign

Das Sounddesign ist solide mit allen nötigen und atmosphärischen Sounds. Tobias Schuffenhauer, der Mann hinter der Hörspielserie „Young & Grace und verantwortlich für das Sounddesign, hat auch auf Details wie Raumklänge geachtet. Man kann sofort unterscheiden, ob man sich in einem Auto, im Büro oder in der Natur befindet. So wie man es in einem guten Hörspiel erwarten würde. Bei der Musik muss sich Tobias nach meinem Empfinde etwas an den 70er-Jahren Krimis orientiert haben. Nicht immer modern, aber mit den Klavier-, Saxophon und anderen Brass-Elementen für die Stimmung passend. Ganz anders ist die Hintergrundmusik bei den spannenden Szenen, hier setzt Tobias auf etwas modernere und tiefe Klänge. Eine runde Sache.

Mein Fazit zur Folge 5

Auch wenn ich die anderen Teile nicht gehört habe, konnte ich mich dennoch schnell in das Setting und die Story einfinden. Die Story ist trotz ihrer Spiellänge von fast 80 Minuten sehr kurzweilig und unterhaltsam. Tobias Schuffenhauer hat ein sympathisches, wenn auch ungleiches Krimi-Paar geschaffen mit eine guten Prise Humor. Geschickt werden kleine Krümel verteilt, denen man auch als Hörer detektivisch folgen kann. Es ist kein mega komplexer Krimi mit einer wahnwitzigen Auflösung. Der Krimi ist solide, sehr unterhaltsam, kurzweilig und ehrlich. Auch das Re-Design des Covers mit der neuen Illustration ist optisch ein Hingucker und eine Verbesserung zu den ersten vier Covern. Eine schöne Arbeit von Illustrator René Busch.  Ich freue mich darauf, auch die ersten vier Teile zu hören.